SEO, „Seach Engine Optimization“, funktioniert, indem man seine Website technisch und inhaltlich so gestaltet, dass Suchmaschinen sie analysieren und die Ergebnisse in den organischen Suchergebnissen (SERP- Seach Engine Result Pages) ausspielen.
Es wird geraten, auf bestimmte Keywords zu optimieren. Leider ist es nicht so, dass man auf Seite 1 bei Google erscheint, wenn man in einem SEO-Plugin seine Wunsch-Keywords eingibt. Man kann Suchmaschinenoptimierung grob in Onpage-Optimierung und Offpage-Optimierung aufteilen. Bei der Onpage-Optimierung unterscheidet man noch Content-SEO und technisches SEO.
Jede Suchmaschine hat ihren eigenen Algorithmus. Ziel ist es, den Nutzer*innen ein befriedigendes Suchmaschinenerlebnis zu bieten, so dass sie wieder kommen. Suchmaschinen wie Google, Bing, Yahoo usw. sind also darauf bedacht, relevante Ergebnisse zu liefern.
Wer auf schnelle Ergebnisse angewiesen ist, der sollte das Buchen von Werbung (SEA – Search Engine Advertising) nachdenken.
Onpage-Optimierung für Anfänger:innen
Unter Onpage-Optimierung versteht man alle Maßnahmen, die man direkt auf der eigenen Website umsetzt. Zum Einen ist technisches SEO wichtig, zum Anderen Content SEO. Oft kümmern sich Start Ups darum, eine schöne Website zu bekommen, mit der sie sich identifizieren können. Eine große Rolle spielt für sie ihr Logo, ihre Farben usw. Dann merken sie, dass ihre Website im Internet nur sehr schlecht gefunden wird und rufen mich an. Im Prinzip muss man dann direkt einen Relaunch tätigen. Oft ist es schwer zu erklären, dass inhaltlich Kompromisse eingegangen werden müssen, damit man für die Suchmaschinen zu bestimmten Keywords gut auffindbar wird. 2021 ist es besonders wichtig, dass die Seite gut, sicher und störungsfrei zu erreichen ist. Außerdem zählt, dass die User das finden, wonach sie suchen. SEO ist eine wichtige Marketing-Maßnahme. Je nach Branche können auch andere Online-Marketing Maßnahmen von großer Bedeutung sein.
Schritt für Schritt Anleitung zur SEO-Optimierung von WordPress-Websites
In unserem 1. Beispiel-Fall betrachten wir die Domain https://www.gertrudbossert.de/. Die Seite wurde vor nicht langer Zeit erstellt. Auf meinen Aufruf, mir für meine Website Beispiel-Seiten zu schicken, meldete sich ein alter Freund mit den Worten: „Die Seite ist weitestgehend fertig, aber praktisch noch null optimiert. Das wäre jetzt mein nächster Schritt, aber da ich da noch recht unerfahren bin fällt es mir auch nicht leicht mich da durchzuwursteln.“ Dieses Vorgehen ist typisch. SEO wird als Maßnahme betrachtet, die man macht, wenn die Seite schon fertig ist. In diesem Fall ist die Website ist schon von Bing indexiert, nicht aber von Google.
Schritt 1: SEO Plugin installieren
- Im WordPress Backend gehst du auf „Plugins“ (linke Navigation), falls du noch keines nutzt
- Du klickst auf Plugin Installieren (Button oben)
- Du suchst nach „Yoast SEO“, installierst und aktivierst es
- Es gibt weitere geeignete Plugins. Alternativ erkläre ich, wie man mit Rank Math arbeitet. In diesem Fall hat der Ersteller der Website bereits das Plugin installiert. Im ersten Schritt zeige ich lediglich, wie man damit die Indexierung der Seite via Google Search Console vornimmt.
Schritt 2: Google Search Console einrichten und Verknüpfen
Über die Google Search Console (löst die Google Webmaster Tools ab) hole ich für meinen Beispiel-Fall die Indexierung nach. Die Google Search Console kann man kostenlos nutzen. Am besten nutzt man die gleichen Anmeldedaten wie bei Google Analytics, falls vorhanden. Alte Websites sind normalerweise indexiert, daher kann der Audit auch ohne Google Search Console Anmeldung stattfinden. Das Tool ist aber dennoch ein guter Begleiter und sollte Verwendung finden. Da ich keinen Zugriff auf den DNS Server habe, nehme ich die 2. Möglichkeit „URL Präfix“. In meinem Beispiel, wie man eine neue Website erstellt, ist dargestellt, wie es mit der 1. Möglichkeit geht. Diese sollte bevorzugt werden, da hier alle Schreibweisen abgedeckt sind: mit und ohne http, mit und ohne www.
- Melde dich mit einem Google-Konto hier in der Google Search Console an
- Erstelle eine neue Property
- Wähle URL-Präfix, falls dir der Zugriff auf den DNS Server Probleme bereitet
- Alternative Bestätigungsmethoden auswählen
- HTML-Tag auswählen
- Code kopieren
Code im Plugin unter „Einstellung“ und „Webmaster Tools“ in „Google Verifizierungscode“ einfügen und speichern
Inhaberschaft in der Google Search Console bestätigen
Ich wiederhole den Schritt 2 auch mit der www-Domain (https://www.gertrudbossert.de). Die Inhaberschaft wird automatisch erkannt, da der HTML-Tag schon hinterlegt ist.
Schritt 3: Seite indexieren
Prüfe mit folgender Abfrage im Browser, ob deine Seite schon vom Google-Bot indexiert ist: „site:gertrudbossert.de“. Falls Ergebnisse erscheinen, so sind diese indexiert und werden, falls sie relevant genug sind, in den Google-Ergebnissen ausgespielt. In diesem Beispiel-Fall ist die Seite nicht indexiert, weil sie neu ist. In der Google Search Console kannst du eine die Indexierung beauftragen: Bei „URL-Prüfung“ (linke Navigation) kannst du deine Website eingeben. In diesem Fall https://gertrudbossert.de/. Nun kann die Website einfach indexiert werden. Falls es andere Gründe für die Nicht-Indexierung gibt, wird einem hier geholfen.
Schritt 5: Site Audit
Es gibt verschieden kostenlose SEO-Tools für einen Site-Audit, z. B der seositecheckup.com. Jedes Tool hat etwas unterschiedliche Bewerbungskriterien, meistens wird ein Score vergeben. Hier die Ergebnisse, um es zu einem späteren Zeitpunkt zu vergleichen:
Der erste Schritt ist eigentlich, den Ist-Zustand der Website festzuhalten. Da dieser in meinem Beispiel noch nicht überprüfbar war, habe ich die anderen Schritte vorangestellt. Wer Profi-Tools ausprobieren möchte, kann sich z. B. einen kostenlosen Test-Account bei SEMRush oder Ryte einrichten. Unten weise ich noch auf SEO-Site-Checkup hin, bei dem keine Anmeldung erforderlich ist. In diesem Beispiel geht es um Ryte, ehemals Onpage.org.
Nach der Registrierung (Kalendereintrag für Kündigung der Testversion nicht vergessen) kann man die zu prüfende URL eingeben. Im nächsten Schritt kann man eine Analyse starten. Bei mir schien die Analyse kein Ende zu nehmen. Am besten schaut man, ob unter „Website Success“ schon Ergebnisse sichtbar sind. Auf diese möchte ich später eingehen.
Einen kostenlosen SEO-Audit kann man mit dem SEO Site Checker durchführen. Auch auf diese Ergebnisse werde ich erst später eingehen. Es soll einer Momentaufnahme dienen.
Schritt 6: Keywords recherchieren
Die Keywordrecherche gehört zum „Content-SEO“. Da die Informationen für die Einarbeitung in die Meta-Daten benötig werden, stelle ich das Thema voran. Zunächst solltest du herausfinden, für welche Keywords du bereits rankst. Dann du lernen möchtes, wie du eine einfache Keywordanalyse erstellt, so kannst du hier unter Keywordrecherche schauen. An dieser Stelle zeige ich dir, wie du mit Profi-Tools arbeitest.
Für die Beispiel-Recherche nehmen wir den KWFinder von Mangools. Mit diesem SEO-Tool hat man eine 10-tägige Testversion frei, jedoch mit eingeschränkten Recherchenmöglichkeiten. SEMRush und andere Anbieter auch sehr gute Möglichkeiten, Keywords zu finden. Starte den 10 das free trial. Dann wähle oben links den KWFinder. Für unser Beispiel habe ich „Coaching für Entscheidungsfindung“ eingegeben und die Location und Sprache eingestellt.
Nun schlägt der KWFinder weitere passende Keywords vor. Die, die du als passend betrachtet, kannte du markieren. Man kann alle markieren, indem man oben auf das Quadrat klickt. Nun legst du eine neue Liste an (unten Button). Du kannst die Keyword-Suche wiederholen. Bedenke, dass du bei diesem Tool pro Tag nur einige Abfragen machen kannst. Überlege dir aus der Sicht deiner möglichen Kunden genau, welche Keywords du abfragst. Idealer Weise haben diese Keywords eine „Kaufintention“. Weitere Keywords die ich abgefragt habe sind z. B: Entspannungstraining, Stressbewältigung, Coaching, Neuorientierung, Autogenes Training und Progressive Muskelentspannung. Füge jeweils alle passenden Keywords zu deiner Liste hinzu. Da der Ort in unserem Beispiel-Fall eher klein ist (Hohen Neuendorf), suche ich ohne Ort. Bei „Rechtsanwalt Köln“ würde ich den Ort hinzu nehmen, um genauere Ergebnisse zu erhalten.
Die Liste kannst du in der oberen Navigation sehen („Lists“). Rufe sie auf und exportiere sie als csv-datei.
Nun musst du die Datei noch lesbar machen, indem du die erste Spalte in Excel markierst und dann in der oberen Navigation auf „Daten“ klickst. Dort wählst du „Text in Spalten“. Je nach Excel-Version kann es bei dir etwas anderes aussehen.
Dort wählst du „Getrennt“ aus und klickst weiter. Im nächsten Schritt klickst du noch „Komma“ an. Dann klickst du auf „Fertig stellen“ und bekommst eine schöne Tabelle, die du absicherst.
Diese Liste kannst du nach Herzenslust bereinigen. Manchmal ist es interessant zu schauen, welche Suchanfragen mit der Zeit steigen oder sinken oder welche Anfragen in welchem Monat erhöht sind. Spalte A-H solltest du behalten. Du kannst die Werte filtern.
Es kann sein, dass die Analyse der Keywords dir zeigt, dass dein Markt doch nicht so groß ist, wie angenommen. Manchmal wird man auch auf gute Ideen gebracht, welche Produkte man noch anbieten könnte. Beispielsweise hatte ich einen Onlineshop für Bernsteinschmuck beraten. Die Keywordrecheche zeigte, dass besonders viele Menschen nach Bernsteinketten für Babys suchen. Ob es nun inhaltlich passt, diesen Schmuck mit aufzunehmen ist eine andere Frage. Aus SEO-Sicht ist eine eigene Unterseite/Landingpage für dieses Thema sinnvoll.
Neben den klassischen Indikatoren wie Suchvolumen und Schwierigkeit sollte man vor allem darauf achten, Keywords zu wählen, deren Suchintention dem eigenen Ziel entspricht (z. B: Anmeldung Newsletter, Bestellung von Produkt, Buchung von Termin).
In unserem Fall ist die Wettbewerber-Situation überschaubar. Wir wählen also Keywords mit hohem Suchvolumen und der Intention, eine Dienstleistung zu buchen. Erstes Ziel ist es, Menschen vor Ort zu erreichen. Es gibt auch Onlinekurse, diese würde ich im 2. Schritt mit Long-Tail-Keywords bewerben wollen. Manchmal ist es auch gut, für Keywords zu ranken, bei denen nur Informationen gesucht werden und dann die Dienstleistung mit anzupreisen. In unserem Fall wissen viele Menschen garnicht, dass ihnen ein Coaching gut tun würde. Diese Menschen suchen vielleicht nach „Trennen oder Bleiben“ o. ä. Dazu später mehr.
Nun wieder zu unserer Liste: Ich habe einige Spalten ausgeblendet (z. B. „Cost per Click, was sich auf die Kosten für Werbeanzeigen zu diesem Keyword bezieht) und sortiert. Je höher das Suchvolumen, desto besser. Je niedriger die Keyword Difficulty, desto besser.
Diese Liste bespreche ich mit dem Webmaster der Seite. Ich bitte die Kundin, weitere Keywords zu ergänzen und die rauszunehmen, die nicht passen.
Technisches SEO
Alle Bemühungen nützen nichts, wenn Google die Seite nicht indexiert. Wer gegen die Google-Richtlinien verstößt, fliegt unter Umständen aus dem Index. Das wäre z. B. die Gefahr, wenn man Black Hat Methoden anwendet. Eine Kundin sagte ein mal begeistert, dass sie davon gehört hätte, weiße Schrift mit Keywords auf weißem Grund einzufügen. Solche Methoden wurden früher erfolgreich eingesetzt. Google straft diese Maßnahmen jedoch heutzutage ab. Früher gab es viele „Tricks“, gut zu ranken. Heute wird man „von Google gezwungen“ seine Zeit in eine nutzerfreundliche Website zu investieren. Das ist auch gut so für alle Beteiligten.
Weitere Schritte werden irgendwann ergänzt. Die Themen:
- Sitemap
- interne Verlinkung
- Verschlüsselung
- Canonical Tag
- Responsive Design
Umleitung einrichten
Von der Domain gibt es zwei Versionen: Die URL ist mit und ohne www erreichbar. Der Einfachheit halber würde ich der Variante ohne www den Vortritt verschaffen und die Variante mit www umleiten. Wir möchten dafür eine permanente Umleistung, auch 301-Weiterleitung genannt. Es gibt viele Möglichkeiten, die Weiterleistung in die Wege zu leiten. Für AnfängerInnen ist eine Codeänderung in der .htaccess-Datei oft zu kompliziert. Ich zeige dir, wie du die Umleitung mit einem Plugin lösen kannst. Wenn du eine Website neu erstellst, rate ich dir zum SEO Plugin Rank Math, da dieses auch Umleistungen bietet. Generell gilt, mit Plugins sparsam umzugehen und möglichst die Theme-Optionen zu nutzen bzw. die Potentiale von verwendeten Plugins auszuschöpfen. Da Yoast aber ein beliebtes Plugin ist und es in meinem Beispiel schon installiert war, habe ich es dabei belassen.
Core Web Vitals
Ab Mai 2021 sollen die Core Web Vitals ein Rankingfaktorwerden. Google möchte Seiten, die besonders Benutzerfreundlich und sicher sein sollen, im Ranking bevorzugen. Nutzer*innen der Google Search Console (löst die Google Webmaster Tools ab) bekommen genaue Instruktionen, falls ihre Webseite Defizite aufweist.
- Ladezeit (Largest Contentful Paint, LCP), kann hier geprüft werden, je kürzer, desto besser das User Experience
- Interaktion (First Input Delay, FID), es sollte für Nutzer*innen möglich sein, ohne Zeitverzögerung der Initialen Ladung der Webseite, bereits zu interagieren (Problem können z. B. Java-Script Dateien sein)
- Stabilität (Cumulative Layout Shift, CLS), bezieht sich nicht auf die Erreichbarkeit der Seite, sondern darauf, wie harmonisch die Seitenelemente für User zu nutzen sind.
Da die Mehrzahl der Zugriffe bei vielen Seiten mittlerweile nicht mehr vom Desktop-Rechner aus erfolgt, hat Google den „Mobile First„- Ansatz. Webseiten, die mobil kein gutes User-Experience bieten, werden schlechter bewertet oder werden mobil gar nicht mehr angezeigt. Die Google Search Konsole bewertet die Core Web Vitals jeweils für Desktop und Mobile.
Die Ladezeiten kann man optimieren, indem man schlanke Themen nutzt und auf PageBuilder verzichtet. Cache Plugins helfen, die Seite schneller zu machen.
Meta-Daten
Meta-Tags sind eine unverzichtbare SEO-Maßnahme. Die Meta-Daten sind der Text, der „unsichtbar“ in HTML Form in die Seite integriert wird. Der Title-Tag ist der Titel, der der in den SERPs („Search Engine Result Pages“) meist als Headline angezeigt wird (im Beispiel unten: „SEO Service aus Berlin – lassen Sie sich finden!“). Die Ansicht der Website in den Google Suchergebnissen nennt man Snippet. Es empfiehlt sich, die Hauptkeywordkombination an den Anfang zu setzen.
Die Meta-Description interessiert Google angeblich nicht, sie sollte den Suchenden aber neugierig machen, es ist der unter der Überschrift stehende Text. Keywords werden fett dargestellt. Hier ein Beispiel für die Description des Snippets:
„SEO in Berlin gesucht? Ich kann Ihnen nicht versprechen, morgen „bei Google auf Platz 1“ zu sein, aber wir können daran nachhaltig arbeiten.„
Du kannst deine Metadaten im Quellcode im Head-Bereich einfügen. Noch praktischer ist für WordPress ein SEO-Plugin, z. B. Yoast oder Rank Math.
Weitere Metadaten sind z. B. der robots-Tag, der dem GoogleBot sagt, welche Seiten indexiert werden sollen. Es gibt noch den Language-Tag, den Author-Tag usw. Entgegen der Annahme, werden die Angaben im Keyword-Tag nicht für das Ranking herangezogen.
Content Marketing
Wer gute Inhalte erstellt, wird gefunden und verlinkt. Es geht um die Erstellung von:
- Statistiken
- Spiele
- Infografiken
- Umfragen
- Videos
- usw.
Content Marketing geht über Content SEO hinaus. Social Media spielt auch eine große Rolle, aber auch Podcasts usw.
Content SEO
Ohne gute Inhalte läuft nichts. Man sollte die Inhalte so auswählen und produzieren, dass sie von der Zielgruppe gut konsumiert werden können. Was gut für die User ist, ist gut für das Suchmaschinen-Ranking. Ziel sollte sein, dass die Nutzer*innen genau das finden, was sie suchen und anschließend keine neue Suche zu dem gleichen Thema machen müssen. Idealerweise finden die Nutzer*Innen das was im Snippet angekündigt ist.
Texte
Gerade Nischen-Seiten lassen sich mit dem entsprechenden Know-How relativ kurzfristig „nach oben“ bringen. Ein wichtiges Tool sind die Texte, die, je nach Thema, eine entsprechende Länge haben sollten (ca. 400 Worte) mit einer gesunden Keyword-Dichte. Ob WDF*IDF-optimiert oder nicht, wichtig ist, dass sie den Leser fesseln und Bedürfnisse befriedigen. Gut ist, sich den W-Fragen zu widmen („Welcher Anlass, für einen Smoking?“) und diese in den Zwischenüberschriften zu stellen (und im Text zu beantworten). Wenn man das sehr gut macht, könnte Google einen mit einem „Featured Snipped“ bedenken. Das Problem ist, dass die Frage dann oft schon beantwortet ist und der User nicht mehr auf den Link der Webseite klicken muss.
Rich Answers (Antwort direkt von Google) und der Knowledge Graph (rechte Seite neben den SERP) sind keine Featured Snippets.
Ein Rich Snippet ist mit strukturierten Daten generiert. Besonders leicht ist es damit, Produkte schnell zu vergleichen.
Laut einer Ahrefs Studie bekommen Featured Snippets 8,6% aller Klicks. Featured Snippets gibt es auch in Form von Tabellen oder Youtube-Videos, wenn es sinnvoll ist.
Tabellen, Infografiken und so:
Mobil hat man oft wenig Zeit und Lust, lange Texte zu lesen. Daher ist es ratsam, Webseiten mit Bildern, Videos, Tabellen und Infografiken aufzufrischen. Videos, z. B. mit Youtube-Einbettung werden aktuell von Google gerne gesehen. Auch Tabellen werden interessiert ausgelesen, wenn möglich. Es muss nicht so schaurig sein wie diese Infografik zu meiner Erkältung 2012. Mit Canva kann man bespielsweise kostenlos schöne Grafiken erstellen:
Bilder SEO
Aus SEO-Sicht sind einzigartige Bilder zu empfehlen statt Stock-Bilder. In professionelle Aufnahmen zu investieren ist oft eine gute Idee. Die Bilder kann man noch lange nutzen. Die richtige Einbindung auf der Webseite ist sehr wichtig. Die Seite sollte nicht mit zu großen Bildern überfrachtet werden. Es gibt Plugins, die Bilder automatisch komprimieren, wenn diese zu groß sein sollten, z. B. Autoptimize. Es ist sehr wichtig, dass man dem Bild einen aussagekräftigen Namen gibt, also anstelle von 458883773.jpg lieber gesundes-lieblingsmüsli.png. Auch die Metadaten sind wichtig. Der Alt-Text ermöglicht blinden Menschen Zugang zu dem Bildinhalt. Das “Alt-Attribut” wird für Bild oder Video-Beschreibungen verwendet, wenn diese nicht angezeigt werden können oder z. B. eine blinde Person einen Screenreader nutzt. Hat man z. B. ein Bild von einem grünen Hut, so würde man als Alternativtext „grüner Hut“ eingeben. Wichtig ist, dass die Bilddatei ebenso „gruener-hut“ als Beschreibung hat (Umlaute). Es empfiehlt sich, für jede Unterseite mindestens ein Bild einzubauen.
Offpage-Optimierung
Offpageoptimierung, auch Linkbuilding genannt, ist das Generieren von Links, die auf die eigene Website zeigen. Die Zahl und Qualität der sogenannten „Backlinks“ gibt Aufschluss darüber, wie relevant die eigene Webpräsenz ist und somit, wo die Auflistung der Seite in den SERPs („Search Engine Result Pages“, die Anzeige der Suchergebnisse in Google) erfolgt. Aktives Linkbuilding ist laut Google-Webmaster-Richtlinien nicht erlaubt. Ziel ist, dass gute Inhalte von alleine verlinkt werden. In der Praxis ist es jedoch manchmal ratsam, auf natürlich anmutende und qualitative Art nachzuhelfen.
Wer gutes Content Marketing betreibt, muss sich mit weniger die Hände schmutzig machen.
Bewertung von Webseiten
Pagerank (antik)
Früher war der Pagerank der Qualitätsmaßstab einer Website. Bis 2013 wurde er kommuniziert. Er ist nicht mehr aktuell, aber ein gutes Beispiel dafür, wie Google die Qualität von Webseiten bewertet. Der Pagerank sollte mit der Wahrscheinlichkeit korrelieren, dass ein zufälliger Web-Surfer auf die jeweilige Seite stößt. Je höher der Pagerank, desto höher die Wahrscheinlichkeit eines Besuches. Die vertrauenswürdigsten Seiten wurden manuell mit einem hohen Pagerank versehen (max. 10), diese geben „Linkjuice“ an verlinkte Seiten ab, die wiederum Linkjuice spenden. Zum Einen hat der Pagerank einen Quantitätsfaktor, d. h., je mehr Links auf die eigene Website zeigen, desto höher ist der Pagerank, zum Anderen hat der Pagerank einen Quailitätsfaktor. So oder in ähnlicher Art bewertet Google auch heute noch Internetseiten.
Beispiel: Das Außenministerium verlinkt die Studie eines Marktforschungsinstituts, welches einen Kunden, z. B. einen Telekommunikationsanbieter verlinkt. Der Telekommunikationsanbieter verlinkt einen Shop. Dieser wiederum verlinkt ein Mobilfunk-Blog. Das Blog verlinkt gegen Bezahlung wiederum ein anderes Telekommunikationsunternehmen und einen Klingeltonanbieter.
Während das Außenministerium einen hohen Pagerank hat, nimmt dieser nach und nach ab. Das Außenministerium hätte wohl nicht direkt den Klingeltonanbieter verlinkt. So sind die meisten Webseiten miteinander verwoben.
Sistrix-Sichtbarkeitsindex
Der Sistrix-Sichtbarkeitsindex ist ein etwas aktuelleres Beispiel dafür, wie die Qualität von Webseiten beurteilt werden kann. Hierbei geht es nicht um Zahl und Wert der eingehenden Links, sondern um die Auffindbarkeit der Seite generell im Web. Als Grundlage dienen in Deutschland ca. 250.000 Keywords. Eine Verdoppelung des Sichtbarkeitsindexes ist mit einer Verdoppelung der Visits vergleichbar. Generell ist es für eine Seite gut, wenn Sie überhaupt einen Sichtbarkeitsindex hat. Dies kann man hier testen. Besonders für Domains mit exotischen Themen ist es jedoch unwahrscheinlich, gelistet zu sein.
Es gibt viele weitere Tools, die die Qualität von Websites hinsichtlich ihrer Backlinks bewerten.
Möglichkeiten des Linkbuildings
Durch automatisierte Linkeinträge konnte die eigene Seite früher recht einfach gepusht werden. Dieses Vorgehen oder auch der Kauf oder Tausch von Links ist jedoch nicht mehr mit den Google-Richtlinien vereinbar. Das Webspam-Team von Google kämpft seit Jahren gegen solche Machenschaften an. Selbst das Eintragen in Webkataloge oder Artikelverzeichnissen wirkt sich nicht mehr so positiv aus, wie vor einigen Jahren. Solche Seiten versprechen oft mehr, als sie halten. Im schlimmsten Falle wirken sie sich sogar negativ aus. Linktausch über Ecken oder im Einzelfall Einkäufe können sehr wirkungsvoll sein, jedoch sind Themenrelevanz und sensibles Vorgehen essenziell. Blogger bspw. reagieren auf schlechte Linkanfragen oft nicht. Gastartikel sind ein gängiges Vorgehen, um Links von guten Seiten zu erhalten.
Googles Ansinnen ist es, möglichst relevante Ergebnisse für den User zu liefern. Wer seit Jahren zu einem Thema stets einzigartige und aktuelle Inhalte liefert und Links von Webseiten wie der Universität Heidelberg, Wikipedia und Spiegel Online hat, der ist fein raus und mit großer Wahrscheinlichkeit „weit oben“ bei den Suchmaschinenergebnissen zum Thema gelistet.
Seitenbetreiber, die Linkspam betreiben oder betrieben haben sind seit dem Penguin Update 2012 in der unangenehmen Lage, eine sehr viel schlechtere Platzierung inne zu haben. Wer Links von schlechten Seiten hat, der hat mit Hilfe des „Disavow-Tools“ die Möglichkeit, diese ungültig zu machen. Black-Hat-SEOs setzten z. B. schlechte Links auf Konkurrenzseiten der Auftraggeber. Beispiel: SEO X arbeitet für O2 und setzt von Erotik- oder Glücksspiel Seiten Links auf Vodafone.de.
Google wertet es als gutes Zeichen, wenn es im Laufe der Zeit zu einem kontinuierlichen Linkaufbau aus seriöser Quelle kommt. Wenn Backlinks hauptsächlich von themenfremden Seiten stammen, dann wird dies nicht unbedingt positiv bewertet.
Auch der Anchor Text (der klickbare Teil des Hyperlinks) ist wichtig. Der Domainname, „mehr Infos“ „hier“ etc. wirken natürlich und „müssen daher sein“, am besten gemischt mit „harten“ Keywords wie „sofort Kredit“.
Am besten sind Links, wenn sie im Content recht weit oben platziert sind, jedoch nicht im Header (der Überschrift).
Wichtig sind auch die Verschiedenheit der Absender-IP-Adressen, der Orte, der Linkziele innerhalb der Seite und der Geräte, von denen die Backlinks stammen. Das Linkprofil sollte immer natürlich aussehen, d. h., eine gesunde Mischung aus Blogs, Social Media Kanälen, Foren etc. enthalten. Je nach Seiteninhalt kann der Mix verschiedene Formen haben.
Dofollow, Nofollow Links
Social Media Links sind zumeist (im HTML Code ) auf „nofollow“ gesetzt, die Bedeutung nimmt allerdings zu. „Nofollow-Links“ sind solche, die zwar auf einer Seite gesetzt werden, jedoch offiziell keinen „Linkjuice“ weiter geben, da der Google-Bot ihnen „nicht folgen“ soll. Wikipedia möchte die kommerzielle Nutzung vermeiden, daher wurde das System komplett auf nofollow umgestellt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Google in diesem Fall, wie auch im Fall von Social-Media-Links, eine gewisse Relevanz einberechnet. Auch Blog-Kommentare, etc., sind meistens „nofollow“, um Kommentar-Spam zu vermeiden. News-Seiten, die z. B. über eine Neonazi-Demonstration berichten, würden die Neonazi-Organisation zwar eventuell verlinken, ihr aber im Idealfall keine Credits in Form eines „dofollow“ Links geben. Laut Google-Richtlinien müssen Werbelinks (eigentlich) mit „nofollow“ gekennzeichnet werden, ähnlich wie der Vermerk „Anzeige“ für Werbung in Zeitungen, die für den Leser als Content wahrgenommen werden könnten. Dies gilt laut Google auch für Pressemitteilungen, Gastartikel, etc. Vermutlich wird es immer weniger wichtig, ob ein Link mir einem dofollow oder nofollow-Atrribut versehen ist.
Backlink-Bereinigung
Man sollte sein eigenes Backlinkprofil regemäßig prüfen. Mit der Google Search Console kann man Verlinkungen sehen. Es gibt auch weitere Tools, die umfangreichere Ergebnisse liefern können. Wenn man Zweifel hat, ob ein Link förderlich ist, so kann man zunächst bei der betreibenden Person nachfragen, ob der Link entfernt werden kann. Falls man keinen Erfolg hat, so gibt es weitere Methoden, den Link als ungültig werten zu lassen.
Ich empfehle zur privaten Online-Suche die Suchmaschine Ecosia (basierend auf den Ergebnissen von Bing, von Ecosia noch weiter verfeinert), da hier keine personalisierten Daten gesammelt werden und vor allem, weil Bäume gepflanzt werden (wenn man auf Anzeigen klickt). Falls mir die Ergebnisse mal nicht gefallen, so ergänze ich „#g“ bei der Suche und erhalte die bewährten Google-Ergebnisse.
Mehr dazu, wie du Ecosia als Standart-Suchmaschine einstellst hier.